Biogas
Sie haben Fragen zu Biogas?
Nachfolgend haben wir eine Reihe von grundsätzlichen Fragen zu diesem Thema beantwortet. Von Zeit zu Zeit werden wir diesen Bereich noch erweitern und Ihnen ein umfassendes Informationsangebot machen können.
Was ist Biogas?
Laut Definition ist Biogas ein brennbares Gas, das durch Vergärung von Biomasse jeder Art entsteht. Es wird in Biogasanlagen hergestellt, wozu sowohl Abfälle als auch tierische Exkremente sowie nachwachsende Rohstoffe gezählt werden, welche vergoren werden.
Wie wird Biogas produziert?
Biogas wird in Biogasanlagen durch Vergärung von Biomasse erzeugt. In landwirtschaftlichen Biogasanlagen werden meist tierische Exkremente (Gülle, Festmist) und Energiepflanzen als Substrat eingesetzt. In nicht-landwirtschaftlichen Anlagen wird Material aus der Biotonne verwendet. Als Nebenprodukt wird ein als Gärrest bezeichneter Dünger produziert. Bei den meisten Biogasanlagen wird das entstandene Gas vor Ort in einem Blockheizkraftwerk (BHKW) zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt.
Was kann Biogas?
Mit Biogasanlagen zur energetischen Unabhängigkeit.
Regenerative Energien können fossile ersetzen – und zwar ohne dass es zu Versorgungsengpässen kommt. Durch die Vernetzung von unterschiedlichen Regenerativ-Kraftwerken kann dies nach aktuellen Untersuchungen der Universität Kassel (ISET) erreicht werden. Damit kann Deutschland eine unabhängige Energieversorgung aufbauen.
Biogasanlagen bilden ein Kernelement im Mix der regenerativen Energien, denn sie können kontinuierlich Gas (und damit auch Strom und Wärme) erzeugen. Biogasanlagen sind grundlastfähig, das bedeutet, Strom aus Biogas kann immer dann produziert werden, wenn Bedarf besteht, denn die Produktion unterliegt keinen Schwankungen.
Bedarfsgerechte Stromproduktion
Durch die Speicherung des Biogas in den Behältern und Foliendächern einer Biogasanlage, kann die Stromproduktion zusätzlich angepasst werden. Keiner anderen erneuerbaren Energiequelle ist es möglich, die Stromproduktion so einfach anzupassen wie Biogas.
Die konventionellen Kraftwerke sind in ihrer Reaktion auf die Stromnachfrage sehr träge. Keines dieser Kraftwerke kann von einem auf den anderen Moment seine Leistung vollkommen runterfahren und die ausgesetzte Stromproduktion einige Stunden später wieder nachholen. Durch die Speicherung des Biogas und spätere Verwertung in den Motoren der Biogasanlage ist dies jedoch möglich! Somit wird ist eine sehr flexible, dem Strombedarf angepasste Stromproduktion durch Biogasanlagen möglich.
Regelenergie sichert Stromversorgung
Neben der Verschiebung der Stromproduktion um mehrere Stunden können Biogasanlagen auch binnen Sekunden auf ein Ungleichgewicht zwischen Stromnachfrage und -produktion reagieren.
Die Notwendigkeit dieser sogenannten Regelenergie basiert auf der Verpflichtung der Netzbetrieber gegenüber den Verbrauchern, stets eine bestimmte Netzfrequenz (50 Hertz) im Stromnetz sicherzustellen. Schon bei geringsten Abweichung von dieser Frequenz entstehen massive Probleme im Stromnetz und bei den angeschlossenen Verbrauchern.
Um diese Schwankung auf ein Minimum zu reduzieren, bedarf es Regelenergie. Ist die Stromproduktion größer als der Verbrauch, droht die Netzfrequenz über 50 Hertz hinauszuschießen. In diesem Moment können die Blockheizkraftwerke der Biogasanlagen binnen Sekunden um einen bestimmten Wert runtergefahren werden. Sobald die Netzschwankung durch die trägen, konventionellen Kraftwerke korrigiert wurde, werden die Blockheizkraftwerke der Biogasanlagen wieder hochgefahren.
Biogas kann so den Nachteil der restlichen erneuerbaren Energien Sonne und Wind (eingeschränkte Prognostizierbarkeit der Stromproduktion sowie schlechte Regelbarkeit) ausgleichen und ist somit ein wichtiger Baustein der Energiewende in Deutschland.
Mehr zur aktuell vorliegenden Netzfrequenz sowie zur Regelenergie finden Sie hier.